Geothermie und Umweltwärme

Umgebungswärme umfasst sowohl Umweltwärme als auch oberflächennahe Geothermie. Geothermie bezeichnet die in der Erdkruste gespeicherte Wärmeenergie, die durch technische Anlagen genutzt werden kann. Angesichts der aktuellen Klima- und Energiedebatte erweist sich die Nutzung von Umgebungswärme als sinnvolle Alternative zu herkömmlichen Heizungsanlagen. Die geothermische Energie hat das Potenzial, einen signifikanten Beitrag zur Energiewende und zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen zu leisten, da die Nutzung nachhaltiger Ressourcen den Verbrauch fossiler Brennstoffe reduziert.

Diese nachhaltige Energiequelle kann für Heizung, Kühlung und Stromerzeugung eingesetzt werden. Ein wesentliches Merkmal der Geothermie ist die Temperaturzunahme mit der Tiefe. In Deutschland steigt die Temperatur durchschnittlich um etwa 3°C pro 100 Meter. Dadurch ergeben sich unterschiedliche Temperaturniveaus, die für oberflächennahe und tiefere Geothermie genutzt werden können.

Für die Nutzung von Umgebungswärme bieten sich verschiedene Systeme an:

  • Sole/Wasser-Wärmepumpen:
    Sie entziehen dem Boden mithilfe von Sonden oder Kollektoren die Wärme und führen sie der Wärmepumpe zu.
  • Wasser/Wasser-Wärmepumpen:
    Diese autarken Systeme nutzen gefördertes Grundwasser. Die Wärmepumpe entzieht dem Wasser Energie und führt sie dem Heizkreislauf zu. Nach der Abkühlung wird das Wasser zurückgeführt, sodass ein Kreislauf entsteht.
  • Luft/Wasser-Wärmepumpen:
    Durch einen Wärmeüberträger entziehen sie der Umgebungsluft Energie und erwärmen somit das Heizungswasser.
  • Luft/Luft-Wärmepumpen:
    Sie entziehen der Luft Wärme und stellen sie einem Luft-Heizungssystem zur Verfügung. Das Gebäude muss über eine entsprechende Heizungs- respektive Lüftungsanlage verfügen.

Förderung:
Um die Nutzung von Geothermie zu fördern, gibt es auf Bundesebene die Möglichkeit der BAFA-Förderung (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle). In der Förderbank des BAFA (Förderdatenbank - Förderprogramme - Bundesförderung für (foerderdatenbank.de)) (externer Link, öffnet neues Fenster) werden verschiedene Programme zur Förderung von Anlagen zur Wärmeerzeugung, wie beispielsweise Wärmepumpen, aufgeführt. Zusätzlich bieten einige Bundesländer, so auch Nordrhein-Westfalen (Progres.nrw-Förderung: Förderung von oberflächennaher Geothermie in Verbindung mit einer Wärmepumpe | Bezirksregierung Arnsberg (nrw.de)) (externer Link, öffnet neues Fenster), eigene Fördermittel für oberflächennahe Geothermie in Verbindung mit einer Wärmepumpe an. Unten finden Sie nützliche Links zum Thema Förderung.

Potenziale:
Um das geothermische Potenzial ihres spezifischen Standortes zu prüfen, kann der Geologische Dienst NRW Informationen zur Verfügung stellen. In Nordrhein-Westfalen wird das Potenzial für oberflächennahe, mitteltiefe und tiefe Geothermie in einer digitalen Übersichtskarte (Geothermie in NRW - Geologischer Dienst NRW)  (externer Link, öffnet neues Fenster) dargestellt. Die Standortanalyse gibt Aufschluss darüber, ob und in welchem Umfang die Nutzung der Geothermie an einem bestimmten Ort möglich und wirtschaftlich rentabel ist.

Voraussetzungen:
Bei der Nutzung geothermischer Energie müssen jedoch auch rechtliche Voraussetzungen beachtet werden. Der Einbau von Anlagenteilen wie Sonden oder Kollektoren erfordert Bohrungen und Grabungen, die teilweise in grundwasserführenden Bodenschichten vorgenommen werden. Aus diesem Grund wird im Rahmen eines wasserrechtlichen Verfahren (Wärmepumpen | Kreis Düren (kreis-dueren.de)) geprüft, inwiefern die Nutzung, der Bau und der Betrieb der Anlage mit dem Schutz des Grundwassers im Einklang stehen.